Sonderziehungsrechte im Transportrecht kommen einem immer wieder unter. Vielleicht möchte die gegnerische Versicherung einen Transportschaden nur im Sonderziehungsrechten regulieren oder als Spediteur / Frachtführer fragt man sich, wie hoch die Haftung eigentlich ist.
Aber was bedeuten Sonderziehungsrechte eigentlich? Das wollen wir in diesem Artikel etwas näher beleuchten.
Was ist ein Sonderziehungsrecht?
Ein Sonderziehungsrecht (SZR, engl. SDR – special drawing right) ist eine künstliche Währung. Es wurde vom Internationalen Währungsfonds (IWF) erfunden und im Jahre 1969 erstmalig eingeführt.
Ermittelt wird das Sonderziehungsrecht über einen Währungskorb. In diesem sind die vier stärksten Währungen der Welt, US-Dollar, EURO, YEN und Pfund Sterling (brit. Pfund) in unterschiedlicher Gewichtung enthalten. Die Gewichtung wird im Abstand von fünf Jahren neu ermittelt.
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Was bedeutet 8,33 SZR?
Im Transportrecht ist die Haftung oft auf 8,33 SZR beschränkt. SZR steht für SonderZiehungsRecht. Ein SZR ist derzeit ca. 1,20 € wert. Die Haftung beläuft sich also auf 8,33 SZR x 1,20 € = 10 €.
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Wie viel ist ein SZR?
Ein SZR ist derzeit ca. 1,20 € wert. Der Kurs schwankt aber täglich und kann beim Internationalen Währungsfonds IWF nachgesehen werden.
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Was sind die SZR?
Sonderziehungsrechte sind eine Fantasiewährung und wurden vom IWF erfunden. Sie dienen dazu, bei internationalen Sachverhalten eine gemeinsame „Währung“ zu haben, z.B. im Transportrecht.
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Wie funktionieren Sonderziehungsrechte?
Sonderziehungsrechte werden rechnerisch gebildet, indem verschiedene Währungen gewichtet und dann mit einem gewichteten Durchschnittskurs versehen werden. So ergibt sich ein Querschnitt über die aktuelle Wertentwicklung von ausländischen Währungen in der Welt.
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Was bedeutet 40 Sonderziehungsrechte?
Im Transportrecht kann die Haftung maximal durch AGB auf 40 Sonderziehungsrechte erhöht werden (Haftungskorridor). Die Haftung des Frachtführers beträgt daher 40 x ca. 1,20 € = 48 € / kg.
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Was bedeutet 2 SZR KG?
Im Seerecht ist die Haftung des Reeders im Regelfall auf 2 Sonderziehungsrechte pro Kilogramm beschränkt. Da ein SZR derzeit 1,20 € entspricht, haftet der Reeder nur mit ca. 2,40 € pro Kilogramm beschädigter Ware.
Wie viel ist ein SZR?
Der Wert eines Sonderziehungsrechtes schwankt täglich, da er an die Entwicklung der Währungen gekoppelt ist. Ende März 2021 lag der Gegenwert bei 1 SZR = 1,20531 €. Der aktuelle Wert kann beim TIS-GDV eingesehen werden.
Sonderziehungsrechte beim Transportschaden
Das Sonderziehungsrecht dient im Transportrecht als Umrechnungseinheit für Transportschäden und die Haftungshöchstgrenze. Die Haftungshöchstsumme bei Verlust oder Beschädigung des Transportgutes beträgt (solange kein qualifiziertes Verschulden vorlag) 8,33 SZR für jedes Kilo Rohgewicht dieser Sendung. Insofern muss beim Transportschaden tagesgenau umgerechnet wie hoch die Haftungshöchstsumme ist.
Sonderziehungsrechte nach CMR
Sonderziehungsrechte sind auch der CMR bekannt. Da die CMR-Transporte grenzüberschreitend stattfinden und unterschiedliche Währungen zwischen Absende- und Empfangsstaat beteiligt sind, macht eine internationale Kunstwährung Sinn. Auch unter der CMR ist die Haftung für Güterschäden auf 8,33 SZR / kg beschränkt.
Themen:
Transportrecht