Die meisten mittelständischen Unternehmen behandeln Zollmanagement wie einen lästigen Kostenfaktor. Ein teurer Irrtum.
Eine aktuelle Studie der Customs Support Group und Boston Consulting Group belegt: Zoll ist längst kein reiner Compliance-Pflicht mehr, sondern ein wirksamer Hebel für Wachstum und Marge.
Das Problem liegt tiefer als gedacht.
Warum Unternehmen die Augen verschließen
Ich beobachte seit Jahren dasselbe Muster: Unternehmen haben schlichtweg keine Expertise darüber, wie viel Geld sie durch strategisches Zollmanagement tatsächlich sparen können.
Stattdessen überlassen sie dem Zollbeamten die Entscheidung. Oder beauftragen Dienstleister, ohne die Prozesse zu hinterfragen.
Das Resultat? Sie verschenken nicht nur Einsparungsmöglichkeiten, sondern riskieren auch Nachforderungen, die direkt die Marge belasten.
Der deutsche Mittelstand leidet unter Regulierungsflut. Die Unternehmen verlieren komplett den Fokus darauf, welche Hebel tatsächlich die größte Wirkung für die Geschäftsentwicklung haben.
Die meisten Firmen beschäftigen sich erst mit Zollthemen, wenn die Behörden anklopfen. Reaktiv statt proaktiv. Teuer statt intelligent.
Die versteckten Millionen
Bei O&W bestimmen wir regelmäßig Zolltarifnummern korrekt neu. Das Ergebnis: günstigere Abgaben.
Wir nutzen Freihandelsabkommen und Zollpräferenzen für reduzierten Importzoll. Manchmal sind es auch Verfahrensvereinfachungen wie Aufschubkonten, die Liquidität schaffen und Dienstleisterkosten senken.
Die Dimension überrascht selbst erfahrene Unternehmer: Mit den richtigen Zolltarifen lassen sich bei einem einzigen Artikel mehrere hunderttausend Euro sparen.
Das bestätigen auch die Zahlen. In Europa dauern Abfertigungen im Schnitt zwei bis drei Tage, wobei 20 bis 40 Prozent der Verzögerungen auf vermeidbaren Klassifizierungs- und Dokumentationsfehlern beruhen.
Der systematische Ansatz
Transformation beginnt mit sauberen Stammdaten. Erst die korrekte Klassifizierung der Artikel und Bestimmung der richtigen Zolltarifnummern.
Ohne diese Grundlage können keine strategischen Entscheidungen getroffen werden. Alle weiteren Maßnahmen wie Importzölle oder Zollvergünstigungen leiten sich davon ab.
Hier zeigt sich der Wert der Digitalisierung. Künstliche Intelligenz erreicht laut LogistikExpress heute über 85 Prozent Genauigkeit bei der Klassifizierung und erkennt Inkonsistenzen zwischen Spezifikationen und Zollanmeldungen.
Bei großen Warensortimenten identifiziert KI widersprüchliche Zolltarifnummern binnen Sekunden. Was früher Wochen dauerte, erledigen intelligente Systeme in Minuten.
Hanseatisch pragmatisch
Als Hamburger Anwaltskanzlei mit über 38 Jahren Erfahrung im internationalen Warenverkehr sehen wir täglich, wie Unternehmen Potenzial liegen lassen.
Unser Ansatz ist vollständig digitalisiert und entsprechend schnell.
Das Ziel: mittelständische Unternehmen dabei zu unterstützen, die komplexe internationale Lieferkette sicher zu meistern. Mit Planungssicherheit, minimierten Kosten und ohne Behördenfokus.
Zollmanagement als verstecktes Profit-Center funktioniert. Die Frage ist nur: Wann fangen Sie damit an?
Dieser Artikel wurde am 24. September 2025 erstellt.
Ihr Ansprechpartner
Rechtsanwalt Anton Schmoll berät im Zollrecht, zum Außenwirtschaftsgesetz und zur Verbrauchssteuer. Er ist seit 2013 für die Kanzlei tätig und hat seitdem in zahlreichen Verfahren vor dem Bundesfinanzhof und der Europäischen Kommission das Zollrecht maßgeblich weiterentwickelt.