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- Was ist eine Auslandsüberweisung?
- Ist eine Auslandsüberweisung kostenlos?
- Wer trägt die Kosten der Auslandsüberweisung?
- Welche Kostentragung Sie wählen sollten
- So tätigt man eine Auslandsüberweisung
- Häufige Fragen zu den Risiken bei Auslandsüberweisungen
- Diese Meldepflicht besteht bei Auslandsüberweisungen
In der heutigen globalisierten Welt sind Auslandsüberweisungen nicht wegzudenken. Alles, was Sie zu Auslandsüberweisungen wissen müssen, haben wir hier zusammengestellt.
Wussten Sie beispielsweise, dass es Anbieter gibt, die schneller arbeiten als die Banken? Oder, dass Auslandsüberweisungen gemeldet werden müssen?
Was ist eine Auslandsüberweisung?
Bei einer Auslandsüberweisung wird Geld von einem Konto in Deutschland auf ein Konto im Ausland überwiesen. Im Regelfall dauert eine internationale Banküberweisung ca. 5 Werktage.
Auch bei einer EU Überweisung handelt es sich um eine Auslandsüberweisung. Ob es sich dabei um ein Konto in der EU oder außerhalb der EU handelt, ist egal. In beiden Fällen handelt es sich um eine Auslandsüberweisung.
Eine Auslandsüberweisung liegt vor:
- Bei einer Überweisung von Deutschland auf ein Konto in der EU
- Bei einer Überweisung von einem EU-Konto auf ein deutsches Konto
- Bei einer Überweisung von Deutschland in ein Drittland (außerhalb der EU)
- Bei einer Überweisung aus einem Drittland (außerhalb der EU) nach Deutschland
Ist eine Auslandsüberweisung kostenlos?
Ob die Überweisung ins Ausland kostenpflichtig ist, hängt ganz davon ab, welche Bedingungen die Bank vorsieht.
Überweisungen in Euro sind im Regelfall kostenfrei. Erfolgt eine Umrechnung in Fremdwährung, so gibt es meist eine Überweisungsgebühr.
Aber Achtung: Hier gibt es auch versteckte Gebühren, die Sie kennen sollten.
Der Wechselkurs, den die Bank zugrunde legt, kann mitunter teurer sein, als der börsenübliche Kurs. Dieses Problem lässt sich aber nur mit einem Fremdwährungskonto vermeiden.
Wer trägt die Kosten der Auslandsüberweisung?
Wenn die Auslandsüberweisung Gebühren auslöst, so stellt sich die Frage, wer eigentlich die Kosten der Auslandsüberweisung trägt. Hier gibt es drei verschiedene Szenarien, die den Kennbuchstaben OUR / BEN / SHARE entsprechen.
Die Variante OUR / BEN / SHARE muss beim Ausfüllen des Überweisungsträgers oder im Onlinebanking gewählt werden. Hier gibt es verschiedene Vor- und Nachteile.
OUR/BEN/SHARE
OUR – Überweisender trägt die Kosten
Bei der Variante OUR trägt der Überweisende die Kosten. Aus Sicht der Bank trägt der eigene („OUR“) Kunde die Kosten.
BEN – Empfänger trägt die Kosten
Bei der Option BEN trägt der Empfänger die Kosten. Alle Kosten, die die Bank oder auch zwischengeschaltete Banken verlangen, werden von der überwiesenen Summe abgezogen.
SHARE – Kosten werden zwischen Empfänger und Überweisendem geteilt
Im Falle „SHARE“ werden die Kosten hälftig zwischen Begünstigtem und Überweisendem aufgeteilt. Dieses ist der Standardfall, wenn in der Auslandsüberweisung keine Option gewählt wird.
Welche Kostentragung Sie wählen sollten
Auch wenn es verlockend erscheint, die Option „BEN“ bei der Auslandsüberweisung zu wählen, und dem Empfänger die Kosten der internationalen Transaktion aufzuerlegen, so sollte Sie dabei vorsichtig sein. Bei privaten Auslandsüberweisungen mag das unproblematisch sein.
Bei Überweisungen an Unternehmen im Ausland muss aber aufgepasst werden. Denn wenn z.B. das Unternehmen eine Ware erst ausliefert, wenn der Kaufpreis vollständig bezahlt wurde, dann würden die Optionen BEN oder SHARE dazu führen, dass keine vollständige Zahlung eingeht. Der Überweisende könnte sich schadensersatzpflichtig machen oder aber Nachteile bei der Vertragsabwicklung haben.
So tätigt man eine Auslandsüberweisung
Eine Auslandsüberweisung macht man genauso, wie alle anderen Überweisungen auch. Im Onlinebanking kann bei fast allen Banken auch eine Überweisung ins Ausland angelegt werden. Es muss lediglich die internationale Kontonummer IBAN eingetragen werden und der Auftrag angelegt werden.
Allerdings kann es sein, dass das Kontolimit speziell für das Ausland niedriger ist, als für Inlandszahlungen. Insofern sollte vor dem Anlegen der Überweisung ins Ausland noch einmal geprüft werden, ob das Limit nicht erschöpft ist.
Häufige Fragen zu den Risiken bei Auslandsüberweisungen
Bei Auslandsüberweisungen gibt es bestimmte Risiken, die Sie beachten sollten. Wir zeigen Ihnen die größten Risiken bei Auslandsüberweisungen und die damit verbundenen häufigsten Fragen.
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Kommen Kosten oder hohe Gebühren auf mich zu?
Das größte Risiko dürfte wohl darin liegen, dass die Bank zu hohe Gebühren für die Auslandsüberweisung aufruft. Hier empfiehlt sich in jedem Fall ein Anruf beim Bankberater, denn das Kosten- und Leistungsverzeichnis der Banken ist oft sehr undurchsichtig. Gerade wenn es um Fremdwährungen geht, ist ein Anruf sinnvoll, denn hier kann es in bestimmten Fällen zu hohen Kosten oder Gebühren kommen.
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Was gilt es bei Fremdwährungen zu beachten?
Wenn es darum geht, Geld in einer Fremdwährung zu überweisen, ist es sinnvoll bei Ihrer Bank Fragen nach weiteren Kosten bei der Umrechnung in Fremdwährung zu stellen. Wichtig für Sie ist auch zu wissen, ob bei der Umrechnung der Wechselkurs der EZB zugrunde gelegt wird, oder ein bankeninterner Wechselkurs.
Das kann in einigen Fällen zu erheblichen Unterschieden der Kosten für Sie führen. Also Fragen Sie gerne im Vorfeld bei Ihrer Bank nach, um zusätzliche Kosten zu vermeiden.
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Kann es zu Verzögerungen bei einer Auslandsüberweisung kommen?
Ein allgemeines Risiko bei Überweisungen von Geld ins Ausland kann auch in dem Risiko von Verzögerungen liegen. Denn es werden nicht nur Ihre Bank und die Empfängerbank eingeschaltet, sondern oft auch viele Korrespondenzbanken, bis das Geld dann tatsächlich gutgeschrieben wird.
Wenn die Überweisungen zeitkritisch sind, sprechen Sie mit Ihrem Ansprechpartner bei der Bank. Eventuell kann dieser (gegen Aufpreis!) eine internationale Expressüberweisung anlegen lassen. Auch hier sollten Sie die Gebühren vorab erfragen.
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Was passiert bei Tippfehlern mit meiner Auslandsüberweisung?
Tippfehler in Überweisungen können sowohl national als auch international auftreten. Hat sich eine falsche Kontonummer in den internationalen Überweisungsschein eingeschlichen und wird die Überweisung trotzdem ausgeführt, so gibt es hier meist nur ganz wenige Möglichkeiten, das Geld wieder im Ausland zurückzuholen.
Hier werden ausländische Anwälte eingeschaltet werden müssen und es muss erst einmal ausfindig gemacht werden, an wen das Geld wirklich überwiesen wurde. Insofern sollte bei einer Überweisung in das Ausland noch einmal doppelt geprüft werden, ob alle Daten korrekt sind.
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Gibt es ein grundsätzliches Risiko bei Auslandsüberweisungen?
Ein allgemeines Risiko gibt es bei Transaktionen mit ausländischen Geschäftspartnern natürlich immer. Diese können sich als unseriös erweisen. Eventuell werden falsche Kontoverbindungen mitgeteilt oder auch gefälschte Dokumente erstellt.
Hier sollte auch noch einmal abgeprüft werden, ob alle Angaben zur Überweisung ihre Richtigkeit haben. Wenn Ihr Geschäftspartner z.B. im Libanon ansässig ist, sie aber eine polnische Bankverbindung erhalten, sollten Sie stutzig werden.
Diese Meldepflicht besteht bei Auslandsüberweisungen
Wenn Sie als Privatperson oder Unternehmen Geld ins Ausland überweisen möchten, sollten Sie daran denken, dass es eine Meldepflicht gemäß der AWV (Außenwirtschaftsverordnung) gibt. Die Deutsche Bundesbank fordert von Ihnen, bestimmte Auslandsüberweisungen zu melden. Aber auch die Banken unterliegen einer Meldepflicht bei Auslandstransaktionen.
Auslandsüberweisungen müssen dann gemeldet werden, wenn sie sich auf mehr als 12.500 € belaufen. Bei Überweisungen in Fremdwährung kommt es auf den tagesaktuellen Umrechnungskurs an.
Die Bank muss daher melden:
- Zahlungen im Zusammenhang mit der Veräußerung oder dem Erwerb von Wertpapieren und Finanzderivaten
- Zins- und Dividendenzahlungen auf inländische Wertpapiere
- ein- und ausgehende Zahlungen für Zinsen und zinsähnliche Erträge und Aufwendungen (Ausnahme: Wertpapierzinsen)
- ein- und ausgehende Zahlungen aus Umsätzen mit Kreditkarten im Reiseverkehr
- ein- und ausgehende Zahlungen beim Kauf ausländischer Währungen und Verkauf von Reiseschecks in Fremdwährung
Fragen zu Auslandsüberweisungen im unternehmerischen Kontext?
Dieser Artikel wurde am 27. August 2023 erstellt. Er wurde am 09. Dezember 2024 aktualisiert
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