Der Mootcourt ist ein juristischer Wettbewerb, in dem man eine Gerichtsverhandlung simuliert. Er ist in vielerlei Hinsicht eine tolle Möglichkeit.

Wenn du alles rund um die Teilnahme am Mootcourt erfahren möchtest, dann lies doch gerne unseren Artikel dazu, was ein Mootcourt genau ist und welche verschiedenen Ausrichter von Mootcourts es gibt, klicke hier!

Der Mootcourt verleiht dir in den meisten Fakultäten nicht nur die für dein Studium erforderliche Schlüsselqualifikation, sondern verschafft dir darüber hinaus auch einige weitere Vorteile. Wir haben dir heute unsere 11 besten Gründe aufgeschrieben, warum du auf jeden Fall an einem Mootcourt teilnehmen solltest.

1. Networking im späteren Berufsfeld

Während der Teilnahme an einem Mootcourt wirst du in den verschiedenen Etappen des Wettbewerbs auf viele ausgebildete Juristen treffen, die in den unterschiedlichsten juristischen Bereichen arbeiten. Diese triffst du dann als Juroren, Betreuer oder auch Ausrichter. So kannst du dir ganz nebenbei ein eigenes kleines Netzwerk aufbauen und kannst beispielsweise einen Praktikumsplatz bei einem von ihnen ergattern.

2. Die Praxisbezüge zum Studium schaffen

Es wird eine Gerichtsverhandlung simuliert, in der es um die Klärung einer juristischen Streitigkeit geht. Hierbei lernst du neben der praktischen Anwendung des materiellen Stoffs auch die prozessualen Voraussetzungen einer Gerichtsverhandlung kennen.

Bei einigen Mootcourts drehen sich die juristischen Fragestellungen auch um examensrelevante Themengebiete, sodass du spielend leicht den Stoff nebenbei lernst.

3. Verbesserung deiner rhetorischen Fähigkeiten

Ein sehr großer Vorteil, der Teilnahme an einem Mootcourt, ist die Verbesserung deiner kommunikativen und rhetorischen Fähigkeiten. Bei einigen Mootcourts und Fakultäten besteht sogar die Möglichkeit, deine Rhetorik mit einem professionellen Rhetoriktrainer zu verbessern. Aber auch ohne dieses Training wirst du allein aufgrund der Teilnahme, deine Fähigkeiten verbessern.

Wir zeigen dir heute die wichtigsten drei Fähigkeiten, in denen du dich verbessern wirst!

3 Fähigkeiten

a. Kommunikation

Der Mootcourt ist ein Wettbewerb im Team. Ihr müsst zwangsläufig viel zusammenarbeiten und euch austauschen. Genau dabei kannst du deine kommunikativen Fähigkeiten verbessern, indem ihr zusammen grübelt und an der Lösung der juristischen Frage feilt. Dabei kann es zwangsläufig auch zu Reibungen innerhalb des Teams kommen, aber auch dort wird dir deine Kommunikationsfähigkeit helfen.

b. Präsentationsfähigkeit

Der Mootcourt wird dir helfen, dein Auftreten vor großen Gruppen zu verbessern. Du wirst zwangsläufig mit einer Situation des Vortrages konfrontiert, in der du überzeugend argumentieren musst, während es jederzeit dazu kommen kann, dass du mit Fragen unterbrochen wirst.

So wirst du in deiner Präsentationsfähigkeit flexibler und erlernst, mit deinen Argumenten so umzugehen, dass du sie auch auf penetrante Nachfragen gezielt anpassen kannst. Ganz nebenbei verbessert sich dadurch also auch deine Rhetorik, eine so wichtige Fähigkeit, die dich in deinem späteren Leben zu einem überzeugenden Anwalt macht.

c. Körpersprache

Die letzte wichtige Fähigkeit, bei der du dir sicher sein kannst, dass sich nach der Teilnahme am Mootcourt deutlich verbessert ist, ist deine Körpersprache. Du wirst in Situationen des Vortragens und Argumentierens stets selbstbewusst und selbstsicher auftreten. Nebenbei lernst du auch, wie du mit deiner Körpersprache Seriosität und Kompetenz ausdrücken kannst.

4. Im Team bist du stärker

Bei einer Teilnahme an einem Mootcourt ist Teamfähigkeit eine zwingende Voraussetzung. Anders als im normalen Jura-Studium, indem fast alles geprägt ist, als Einzelkämpfer zu siegen, ist die Teamfähigkeit bei einem Mootcourt von erheblicher Bedeutung. Oft lernst du deine Teamkameraden neu kennen und musst dich innerhalb kürzester Zeit auf sie einlassen und produktiv mit ihnen arbeiten.

Die Teamfähigkeit ist auch im beruflichen Alltag eines Juristen von enormer Bedeutung, sodass frühzeitiges Verbessern dieser Fähigkeit dir nur Vorteile verschafft.

5. Verlängerung des Freiversuchs

Viele Jura-Studierende achten sehr darauf, dass sie sich ihren Freischuss beibehalten. Absolvierst du den Mootcourt innerhalb des Semesters, ist es meist so, dass dir das Semester nicht an die Regelstudienzeit angerechnet wird, sodass sich dein Freiversuch verlängert.

Um auf Nummer sicher zu gehen, informiere dich jedoch trotzdem bei deiner Fakultät, ob es auch dort zur Verlängerung des Freiversuchs kommt.

Wenn du wissen möchtest, ob es den Freischuss wirklich braucht, dann ließ doch gerne unseren Karrieretipp dazu, klicke hier!

6. Zeitmanagement

Im Verlauf des Wettbewerbs, wird es einige Situationen geben, bei denen es sehr wichtig ist, dass du gut mit deiner Zeit umgehen kannst. Durch die Simulation einer Gerichtsverhandlung, ist es beispielsweise notwendig, dass du Schriftsätze einreichst. Damit diese Schriftsätze auch berücksichtigt werden, musst du sie innerhalb einer Frist einreichen. In der Endphase werden auch die Teambesprechungen immer häufiger.

Wenn du dich währenddessen möglicherweise auf bevorstehende Klausuren vorbereitest, achte darauf, dass du dein Zeitmanagement im Griff hast. Schreibe dir Pläne und to-do-Listen. Hast du diese Phase allerdings überstanden, wirst du deine Zeit deutliche kontrollierter und besser im Blick haben.

7. Pluspunkte in deinem Lebenslauf

Eine Teilnahme an einem Mootcourt kannst du als zusätzliche Qualifikationen in deinen Lebenslauf schreiben. Hast du einen guten Platz belegt, kannst du auch das in deinem Lebenslauf vermerken. Das kann dir Pluspunkte bei deiner Bewerbung bringen, weil dein potenzieller neuer Arbeitgeber sofort weiß, dass du schon in die Praxis des juristischen Alltags herein geschnuppert hast und dich doch bewiesen hast.

Ein Moutcourt verschafft dir also einen Vorsprung, vor anderen Absolventen, die noch keine Erfahrungen sammeln konnten und „nur“ ihre normalen universitären Leistungen vorweisen können.

8. Fähigkeit Konflikte zu lösen

Es kann durchaus vorkommen, dass Juroren oder auch die andere Seite dir mal Fragen stellt, die dir provokant vorkommen und die dich auf deine Konfliktfähigkeit testen sollen. In einem solchen Fall heißt es ruhig und sachlich bleiben und nicht aus dem Konzept bringen lassen. Funktioniert das noch nicht auf Anhieb, wirst du merken, dass du darin immer besser wirst und lernst, Konflikte angemessen und sachlich zu klären.

9. Über den Tellerrand schauen

Innerhalb des Wettbewerbs lernst du für beide Seiten zu denken, weil es innerhalb eines Mootcourts vorkommen kann, dass man die Seiten tauscht. Dann nimmst du eine andere Perspektive ein und auch in dieser musst du die besten und überzeugendsten Argumente finden, um einen guten Schriftsatz zu verfassen.

So wirst du auf beiden Seiten die jeweiligen Pro und Contra Argumente in deinem Team besprechen und die gewichtigsten Argumente nutzen, sowie versuchen, die gegnerischen Argumente zu entkräften. Auch das wird dir in deinem späteren beruflichen Leben zugutekommen, nicht anderes wird auch in einer echten Gerichtsverhandlung getan.

10. Spaß und soziale Kontakte knüpfen

Neben all den professionellen Fähigkeiten und Vorteilen, die es mit sich bringt an einem Mootcourt teilzunehmen, bringt es auch einfach großen Spaß. Du lernst es, dich ordentlich einer juristischen Fragestellung zu nähern, wie man mit ihr umgeht, wie man sie sauber und ordentlich beantwortet und wie man andere von seiner Meinung argumentativ überzeugt.

Ganz nebenbei lernt du neue Leute kennen und knüpft innerhalb deines studentischen Umfelds soziale Kontakte, mit denen du auch langfristig Zeit innerhalb des Studiums verbringen wirst.

11. Der Grundstein für die mündliche Examensprüfung

Innerhalb des Jura-Studiums schreibst du viele Klausuren und Hausarbeiten. Mit den Klausuren kannst du dich sehr gut auf den schriftlichen Teil deines Staatsexamens vorbereiten. Die Möglichkeit, sich auf den mündlichen Teil vorzubereiten, gibt es innerhalb des Jura-Studiums allerdings nicht allzu oft. Absolvierst du den Schwerpunkt vor deiner Pflichtfachprüfung, hast du eine einzige mündliche Prüfung vor der entscheidenden mündlichen Prüfung im Staatsexamen.

Sieh die Teilnahme an einem Mootcourt also als Chance, deine mündliche Prüfung zu trainieren. Vor dir sitzen auch hier Juristen und du sollst mündlich Stellung zu einer juristischen Fragestellung nehmen. Die bloße Übung über juristischen Themen auch mal zu sprechen und nicht nur zu schreiben, wird dir enorm weiterhelfen und dich mehr als andere auf den mündlichen Teil der Examensprüfung vorbereiten.

Die Teilnahme an einem Mootcourt ist ein Gewinn!

Wir haben dir jetzt unsere 11 besten Gründe gezeigt, wieso es immer ein Gewinn ist, an einem Mootcourt teilzunehmen. Du kannst in jedem Fall dazulernen und viele deiner ohnehin benötigten Fähigkeiten weiter ausprägen, also trau dich und mache den Schritt hin zum Mootcourt!

Dieser Artikel wurde am 20. Februar 2024 erstellt. Die fachliche Zweitprüfung hat Rechtsanwalt Dr. Tristan Wegner durchgeführt.

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  • Katharina Scharf ist Mitarbeiterin für unseren Karriereblog. Sie bloggt regelmäßig über Themen der juristischen Ausbildung, dem Studium, Examen und Referendariat. Sie kann hierzu aus erster Hand berichten, da sie sich selbst gerade in der Examensvorbereitung befindet und weiß, welche Themen zur juristischen Karriere relevant sind.