Innerhalb des Jura-Studiums haben viele Studierende auch einen studentischen Aushilfsjob oder sind Werkstudenten. Neben der grundsätzlichen Finanzierung des Studiums und des eigenen Lebens, kann ein studentischer Aushilfsjob einem die ersten praktischen Eindrücke in die juristische Berufswelt verschaffen und helfen herauszufinden, wo deine juristischen Interessen liegen.

Ein juristischer Aushilfsjob hat also viele Vorteile. Wenn du dich nun fragst, wie du dich am besten auf einen studentischen Aushilfsjob bewirbst, dann bist du hier genau richtig! Wir haben dir die zehn besten Tipps rund um die Bewerbung und den studentischen Aushilfsjob aufgeschrieben.

1. Die richtige Recherche über die Kanzlei

Zunächst ist es wichtig, dass du dich bei deiner Recherche nach einem studentischen Aushilfsjob gründlich über die potenziellen neuen Arbeitgeber informierst. Lasse dir Zeit und vergleiche auch viele Stellenangebote miteinander. Versuche, vor deiner Bewerbung möglichst viel über die Kanzleien herauszufinden.

So kannst du besser einschätzen, ob diese Kanzlei die richtige Kanzlei für dich ist. Faktoren dafür können z.B. die vertretenen Werte sein, die Größe der Kanzlei, aber auch die einzelnen Mitarbeiter. Je gründlicher du dich informierst, desto wahrscheinlicher ist es, dass du dich in der Kanzlei wohlfühlst.

2. Dort findest du die juristischen Jobangebote

Wenn du neu an deiner Fakultät bist und dir noch unsicher bist, wie man die besten studentischen Aushilfsjobs findet, dann kann das beste Mittel der Wahl zunächst erstmal das Internet sein. Neben dem Internet haben viele Fakultäten auch eine Art schwarzes Brett, an dem oft die neusten Jobs ausgehängt werden.

In Messenger-Gruppen werden auch oft Jobangebote reingeschickt, wenn eine studentische Hilfskraft aufhört. In diesem Fall ist es besonders hilfreich, nach den Erfahrungen mit der jeweiligen Kanzlei zu fragen. So findest du aus erster Hand heraus, wie es ist, in der Kanzlei zu arbeiten.

Wenn du mehr über den Nebenjob als Jura-Student wissen möchtest, was du beachten solltest und wie viel genau du arbeiten solltest, dann lies doch gerne unseren Karrieretipp dazu, klicke hier!

3. Qualität statt Quantität in deinem Lebenslauf

Innerhalb deines Lebenslaufs gibt es auch einige Dinge zu beachten. Natürlich ist es gut, wenn du bestimmte Qualifikation vorweisen kannst. Allerdings ist es nicht ratsam alles, was du jemals in deinem Leben gemacht hast, in den Lebenslauf zu schmeißen, sodass es am Ende eher nach einer Liste von Aufzählungen verschiedenster Arten und Thematiken aussieht, die womöglich überhaupt nicht zum Job passen.

Beschränke dich auf solche Qualifikationen, die passen und beschreibe diese tiefgehender. Darüber freut sich der Leser deiner Bewerbung viel mehr.

Weniger ist in dem Falle deines Lebenslaufs also mehr. Und keine Sorge, wenn du noch nicht so viele Qualifikationen hast. Dafür bewirbst du dich als studentische Aushilfe. Niemand erwartet, dass du in den ersten Semestern schon eine Bandbreite an verschiedensten Erfahrungen aufweisen kannst.

4. Drei extra Tipps für die Formalia deiner Bewerbung

Wenn du gerade deine Bewerbung schreibst, dann ist es wichtig, dass du auf ein paar Dinge achtest. Sie mögen dir banal vorkommen, allerdings führt die Nichtbeachtung dieser Tipps zu einem eher schlechten Eindruck von dir. Also halte dich an unsere Tipps und du wirst einen besseren Eindruck bei deinen Bewerbungen machen!

Drei Tipps

1. Rechtschreibung und Grammatik

Natürlich ist es wichtig, dass deine Bewerbung den äußeren Bedingungen entspricht. Dafür ist es grundlegend essenziell, dass deine Bewerbung den gängigen Regeln der Rechtschreibung und Grammatik entspricht.

Bist du dir bei einer Schreibweise nicht sicher, können dir Überprüfungsprogramme aus dem Internet helfen. Zuletzt ist es trotzdem noch sinnvoll, dass jemand anders mit Blick auf deine Rechtschreibung und Grammatik deine Bewerbung durchliest. Vier Augen sehen mehr als zwei!

2. Dein Ausdruck

Gerade in deinem Motivationsschreiben ist es wichtig, dass du auf deinen Ausdruck achtest. Umgangssprache ist hier nicht sehr gerne gesehen. Achte auf klare und prägnante Sätze, die gut verständlich sind und genau das aussagen, was du mit dem Satz auch transportieren möchtest.

Der Leser deiner Bewerbung möchte sofort verstehen, mit wem er es zu tun hat und nicht selbst grübeln, wie du bestimmte Sätze gemeint hast.

3. Standardphrasen vermeiden

Zuletzt haben wir noch einen Tipp wie du aus anderen Bewerbern hervorstechen kannst. Wir alle kennen die Phrasen, die fast jeder in seiner Bewerbung stehen hat, weil sie erprobter Maßen nicht negativ in der Bewerbung auffallen.

Allerdings solltest du, um dich hervorzuheben, genau diese Standardphrasen vermeiden und dir eigene Gedanken machen und diese in deine Bewerbung einfließen lassen. Du stichst positiv heraus, wenn du eben nicht wie jeder Bewerber vorher die gleichen Phrasen benutzt.

5. Übersichtlichkeit

Innerhalb deiner Bewerbung kann es sein, dass du einiges an Unterlagen schicken wirst. Neben dem Anschreiben, deinem Lebenslauf und einem Deckblatt, können Notennachweise oder auch vorherige Nachweise von Praktika verlangt werden. Achte also darauf, dass du deine Bewerbung insgesamt übersichtlich gestaltest und sie nicht durcheinander wirfst.

Auch innerhalb der einzelnen Dokumente solltest du auf Übersichtlichkeit achten. Lasse lieber mehr Abstand und Absätze, wenn es dein Dokument lesbarer macht!

6. Utopische Vorstellungen im studentischen Job vermeiden

Um auch langfristig mit deiner Stelle zufrieden zu sein, ist es wichtig, dass du es vermeidest mit utopischen Vorstellungen an deinen studentischen Aushilfsjob heranzugehen.

Informiere dich in der Jobbeschreibung über die Vorstellungen deines potenziellen neuen Arbeitgebers und kläre noch offene Fragen im Bewerbungsgespräch. So stellst du sicher, dass du weißt, worauf du dich einlässt und ob ihr ähnliche Vorstellungen von der Tätigkeit habt.

7. Es braucht nicht immer die Stellenausschreibung

Grundsätzlich läuft es natürlich so ab, dass man sich als Student auf eine Stellenausschreibung bewirbt. Viele Kanzleien stellen ihre Bewerbung ins Internet oder du erfährst von der offenen Stelle aus anderer Richtung.

Es gibt allerdings auch die Möglichkeit einer sogenannten Initiativbewerbung. Findest du also eine Kanzlei, die dir total zusagt und bei der du unbedingt arbeiten möchtest, du findest allerdings keine offenen Stellen, kannst du deine Bewerbung auch ohne eine solche offene Stelle an die jeweilige Kanzlei schicken.

Hierbei musst du natürlich darauf achten, deine Motivation noch einmal mehr zu beschreiben und warum du gerade in dieser Kanzlei arbeiten möchtest. Eine Initiativbewerbung kann also auch funktionieren und hebt dich natürlich als Student hervor, wenn du dich auf eigene Faust bewirbst.

8. Professionalität

In deine Bewerbung ist es von höchster Bedeutung, dass du dich professionell präsentierst. Dafür ist essenziell, dass du das richtige Foto auswählst. Es wirkt sehr unprofessionell und nachlässig, wenn du beispielsweise ein Foto von dir am Strand oder ein Selfie vor dem Spiegel auswählst.

9. Juristische Nebenjobs neben der Anwaltskanzlei

Wenn du dir neben der Kanzleierfahrung noch andere Gebiete vorstellen kannst, in die du hineinschnuppern möchtest, dann gibt es auch noch andere Möglichkeiten für studentische Aushilfsjobs im juristischen Bereich. Zum Einen gibt es die Möglichkeit an deiner Fakultät zu bleiben und einen Job am Lehrstuhl eines Professors anzustreben.

Zum Anderen suchen auch Gerichte oft studentische Aushilfen und Werkstudenten. Teilweise gibt es natürlich auch große Firmen, die für ihre juristische Abteilung Jura-Studenten suchen. Beachte allerdings, dass die Aushilfsjobs an den Lehrstühlen, im Gericht oder auch in Großkanzleien oft an eine höhere Semesterzahl geknüpft sind.

10. Nutze die Praktikertage

An vielen Fakultäten werden gerade am Anfang des Studiums Praktikertage angeboten. Das bedeutet, dass schon ausgelernte und im juristischen Berufsleben stehende Juristen in deine Uni kommen und Vorträge über ihren Werdegang und ihre Berufe halten.

Oftmals bestehen nach diesen Vorträgen die Möglichkeiten Fragen zu stellen und mit den Praktikern ins Gespräch zu kommen. Genau diese Chance kannst du gut nutzen, um nach studentischen Aushilfsjobs zu fragen und dich vorzustellen. So bleibst du in Erinnerung und bist direkt mit den Juristen vernetzt.

Ein Job erweitert deinen juristischen Horizont

Wir haben dir heute die besten Tipps für die Bewerbung als studentische Aushilfskraft gezeigt. Ein studentischer Aushilfsjob lohnt sich für dich immer. Wann genau du mit einem studentischen Aushilfsjob anfängst, ist dir überlassen.

Wir können dir nur raten, diese juristischen Einblicke und Erfahrungen zu sammeln und deinen Horizont zu erweitern!

Dieser Artikel wurde am 16. April 2024 erstellt. Die fachliche Zweitprüfung hat Rechtsanwalt Dr. Tristan Wegner durchgeführt.

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  • Katharina Scharf ist Mitarbeiterin für unseren Karriereblog. Sie bloggt regelmäßig über Themen der juristischen Ausbildung, dem Studium, Examen und Referendariat. Sie kann hierzu aus erster Hand berichten, da sie sich selbst gerade in der Examensvorbereitung befindet und weiß, welche Themen zur juristischen Karriere relevant sind.