Wie man sich richtig auf das juristische Staatsexamen vorbereitet, hört man von vielen Seiten. Dabei ist es sinnvoll, sich nicht nur auf einen Zweig zu verlassen, sondern verschiedene Zweige zur Vorbereitung zu nutzen. Welche verschiedenen Materialien es zur Examensvorbereitung gibt und welche am effektivsten sind, zeigen wir dir in unserem heutigen Karrieretipp.

Die Zweige der juristischen Examensvorbereitung

Zunächst solltest du dir bewusst machen, dass es sehr viele verschiedene Wege gibt, wie man sich sinnvoll auf das Examen vorbereiten kann. Versuche dich davon zu lösen, dass jeder die gleichen Wege hat und versuche den perfekten Weg für dich zu finden.

Für das erste Staatsexamen musst du sehr viel materielles Recht im Kopf haben und mithilfe dieses Rechts die Fähigkeit haben, juristische Klausuren zu lösen. Dafür kannst du eine Menge verschiedener Materialien nutzen, welche das sind, zeigen wir dir jetzt!

  • Wie wir oben bereits ausgeführt haben, ist es wichtig, dass du das materielle Recht beherrscht. Dafür eignen sich Skripten und Lehrbücher sehr gut. Bei einem Lehrbuch kannst du dir eher vertiefendes Wissen aneignen und tiefer in ein Thema einsteigen. Ein Skript bleibt dabei eher an der Oberfläche, vermittelt dir allerdings trotzdem alles Nötige.

    Wichtig ist allerdings, dass du dir klarmachst, dass du mit solchen Materialien das Wissen nur auf abstrakter Ebene lernst und nicht direkt an einem Fallbeispiel.

  • Wenn du das abstrakte Wissen mit Beispielen verknüpfen willst, dann sind Fallbücher ein guter Mittelweg. Hierbei lernst du anhand von Fällen und Fallkonstruktionen das abstrakte Wissen konkret anzuwenden. Das hilft dir dabei, Klausuren zu bearbeiten.

    Hier ist es wichtig zu erwähnen, dass es nicht reicht alleinig Fallbücher zu bearbeiten, weil das Wissen in Fallbüchern oft nicht genug in die Tiefe geht, wie es nötig ist für deine Examensvorbereitung.

  • Juristische Zeitschriften kennst du möglicherweise noch aus deine Phasen im Studium, in denen du Hausarbeiten geschrieben hast. Bei Hausarbeiten haben sie dir für deine Quellensuche geholfen und dir nützlichen Artikel zu deinem Thema verschafft.

    In der Examensvorbereitung kannst du dir zwar auch Artikel zu bestimmten juristischen Themen durchlesen. Viel sinnvoller sind aber eigentlich die anderen Dinge, die du in einer juristischen Zeitschrift findest. Neben Artikel werden nämlich oft auch die neusten Urteile abgedruckt und teilweise auch Fallübungen und Probeklausuren. Beides ist sehr hilfreich in der Examensvorbereitung.

Wenn du wissen möchtest, wie du dich bestmöglich auf das erste juristische Staatsexamen vorbereitest, dann lies doch gerne unseren Karrieretipp dazu und klicke hier!

Darum sind Zeitschriften sinnvoll für die Examensvorbereitung

In Zeitschriften findest du die neusten und wichtigsten Urteile. Diese stehen oft ganz am Anfang einer Zeitschrift und haben am Ende oft noch einen wissenschaftlichen Kommentar.

Diese Urteile sind für deine Examensvorbereitung deswegen so wichtig, weil es sein kann, dass deine Examensklausuren sich an diesen neuen Urteilen orientieren!

Hast du die Urteile dann schon einmal gelesen und gesehen worum es sich bei der Problematik handelt und wie das Gericht sein Urteil begründet, sind das die besten Voraussetzungen für eine gelungene Klausur! Nicht nur kannst du mit diesem Wissen gelungene Schwerpunktsetzung zeigen, sondern du hast direkt Argumente an der Hand, die dich unterstützen und garantiert auch in der Lösungsskizze des Korrektors stehen.

Nutze allgemeine juristische Zeitschriften

Durch deine Hausarbeiten hast du bestimmt schon verschieden Zeitschriften benutzt. Je nachdem, in welchem Fach du deine Hausarbeit geschrieben hast, wirst du möglicherweise auch sehr spezifische Zeitschriften benutzt haben.

Für die Examensvorbereitung ist es wichtig, dass du dich auf die allgemeinen juristischen Zeitschriften beschränkst! Fachlich sehr spezifische Zeitschriften sind nicht sinnvoll. Es gibt auch einige Zeitschriften, die sich mehr auf den Ausbildungszeitraum konzentrieren. Diese sind auch sinnvoll, da sie neben den neusten Urteilen auch oft Tipps zur Klausurmethode und Klausurlösung bereithalten und oft auch Probeklausuren inklusive Lösungsskizze beinhalten.

Wichtig ist also, dass du Zeitschriften benutzt, die sich nicht auf ein Rechtsgebiet spezialisiert haben, sondern alle Gebiete abdecken.

Drei Tipps, wie du die richtigen Zeitschriften findest

Möglicherweise fragst du dich nun, welche Zeitschriften denn sinnvoll sind und wo man diese Zeitschriften findet. Wenn du dir alle Zeitschriften selbst abonnierst, dann ist das mit Kosten verbunden, die als Student nicht einfach tragbar sind. Es ist auch nicht sinnvoll sich jede Zeitschrift zu abonnieren. Es gibt leichtere Wege die Zeitschriften trotzdem lesen zu können. Hier kommen unsere drei Tipps, wie du die besten Zeitschriften findest.

Drei Tipps

1. Die Empfehlung deines Repetitors

Unabhängig, ob du ein Repertorium kommerziell machst oder an deiner Fakultät, du kannst immer nachfragen, welche Zeitschriften sich am besten eignen oder ob es noch andere Wege gibt, die neusten Urteile zu bekommen.

Entscheidest du dich für einen kommerziellen Repetitor, dann ist es möglich, dass diese selbst eine Ausbildungszeitschrift veröffentlichen. Diese sind dann meist von den Kosten umfasst und bereiten dir die neuesten Urteile sinnvoll in einer Zeitschrift auf. Solche juristischen Ausbildungszeitschriften sind dann besonders gut, weil die Urteile, die dort abgedruckt sind, abgestimmt sind mit dem examensrelevanten Stoff.

2. Bibliothek – Probier dich aus!

In der Bibliothek findest du eine große Menge an Zeitschriften, jeweils auch in der aktuellsten Auflage. Hier kannst du zum einen ausprobieren, mit welchen Zeitschriften du am besten zurechtkommst und vor allem kannst du hier deine neusten Urteile lesen und bearbeiten, ohne dass du die jeweilige juristische Zeitschrift abonniert haben musst.

3. Die Newsletter der Verlage

Zuletzt kannst du dir auch die Newsletter der verschiedenen Zeitschriften abonnieren. Schaue dafür auf der Internetseite der jeweiligen Verlage und Zeitschriften nach Newslettern. Oft sind in diesen Newslettern auch die neusten Urteile abgebildet. Diese können allerdings kürzer dargestellt sein als in der gedruckten Form und enthalten oft keinen wissenschaftlichen Kommentar.

Teilt euch die Arbeit in einer Lerngruppe

Es kann die Examensvorbereitung erleichtern, wenn man in einer Lerngruppe ist. Hier könnt ihr zusammen lernen, unverstandenes besprechen und euch abfragen. Teilt ihr euch dabei die Dinge auf, hat jeder insgesamt weniger Arbeit.

Genauso könnt ihr es auch bei den Zeitschriften machen. Einigt euch darauf, welche Zeitschriften ihr bearbeiten wollt und teilt auch die Aufgaben dann auf. Ihr könnt beispielsweise das Urteil der Woche vorbereiten oder eine Zusammenfassung mehrerer Urteile. So deckt ihr diesen Zweig der Examensvorbereitung ab und spart euch trotzdem Zeit, die ihr z.B. für Wiederholungen nutzen könnt.

Dein O&W Tipp

Neue Urteile sind bald Examensklausuren

Wir haben es oben schon erwähnt, aber dieser Tipp ist so wichtig, dass es sich lohnt diesen zweimal zu lesen. Die wichtigsten Entscheidungen des Jahres werden oft zu Examensklausuren. Umso wichtiger ist es, sie zu kennen. Es wird die vor allem schon gedanklich weiterhelfen, wenn du in der Examensklausur sitzt und der Sachverhalt dir bekannt vorkommt. Dadurch wirst du weniger unsicher sein und mit einem besseren Gefühl aus der Klausur gehen.

Die juristischen Zeitschriften helfen dir!

Für die Examensvorbereitung ist es also sinnvoll, nicht nur die Wege zu berücksichtigen, die dir klassisches materielles Recht beibringen, sondern auch die neuen Urteile zu genau diesem Recht. So bleibst du aktuell, was die Rechtssprechung angeht und es hilft dir gleichzeitig das schon gelernte zu verinnerlichen.

Dieser Artikel wurde am 26. März 2024 erstellt. Die fachliche Zweitprüfung hat Rechtsanwalt Dr. Tristan Wegner durchgeführt.

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  • Katharina Scharf

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  • Katharina Scharf ist Mitarbeiterin für unseren Karriereblog. Sie bloggt regelmäßig über Themen der juristischen Ausbildung, dem Studium, Examen und Referendariat. Sie kann hierzu aus erster Hand berichten, da sie sich selbst gerade in der Examensvorbereitung befindet und weiß, welche Themen zur juristischen Karriere relevant sind.