Wenn du gerade fertig mit deinem ersten Staatsexamen bist oder auch schon dein zweites Staatsexamen geschrieben hast, schwirrt dir möglicherweise der Gedanke einer Promotion im Kopf herum.  

Was eine Promotion in der Rechtswissenschaft genau ist, welche Vorteile sie dir bringt und was du grundsätzlich über eine Promotion wissen musst, erklären wir dir in unserem heutigen Karrieretipp! 

Die wichtigsten Informationen über eine Promotion in der Rechtswissenschaft 

Eine Promotion ist eine forschungsorientierte Vertiefung einer juristischen Frage auf einem juristischen Gebiet. Wenn du promovieren möchtest, musst du in der Regel mit einer Dauer von ca. drei Jahren rechnen. 

Bei erfolgreichem Abschluss deiner Promotion, erhältst du den akademischen Grad des Dr. jur.

Wichtig ist, dass du mindestens das erste Staatsexamen bestanden haben musst. Neben deiner schriftlichen Promotionsarbeit musst du auch eine mündliche Prüfung ablegen. 

Sowohl die Voraussetzung für den Start einer Promotion als auch die formalen Voraussetzungen sind abhängig von der jeweiligen Prüfungsordnung und variieren von Fakultät zu Fakultät

Drei Vorteile einer Promotion in Jura 

Eine abgeschlossene Promotion verleiht dir eben nicht nur den akademischen Grad des Dr. jur., nebenbei erlernst du bestimmte Fähigkeiten und es ergeben sich für dich Vorteile, die in deinem späteren beruflichen Leben sehr sinnvoll sind. 

Drei Vorteile

 

  1. Universitäre Laufbahn – Gerade, wenn du einen Karriereweg an einer Universität anstrebst und in die Lehre oder in die Forschung gehen möchtest, wirst du um eine Promotion nicht herumkommen. Je früher du mit deiner Promotion beginnst, desto besser. 
  1. Wissenschaftlich arbeiten – Am Ende deiner Promotion wirst du ein Profi darin sein, wissenschaftlich fundiert und logisch zu arbeiten. Das hilft dir auch im späteren beruflichen Alltag, weil du juristische Sachverhalte leichter erfassen und untersuchen kannst. 
  1. Disziplin – Eine Promotion ist viel Arbeit, mit ihr geht ein großer Aufwand einher. Eine abgeschlossene Promotion zeigt, dass du Disziplin und Durchhaltevermögen hast. Das hebt dich natürlich auch von anderen Bewerbern ab und eröffnet dir bessere Chancen in deinem beruflichen Leben und deiner juristischen Karriere. 

Anforderung in Hamburg  

An der Universität Hamburg ist es möglich, in strukturierten Doktorandenprogrammen zu promovieren. Darüber hinaus kannst du auch individuell promovieren, außerhalb der strukturierten Programme.  

Wichtig ist, dass die Zulassungen zu den Promotionen in Hamburg seit dem Jahr 2023 nur noch über das Online Tool Docata gestellt werden können.

Wenn du mehr über das Verfahren einer Promotion und die Zulassungsvoraussetzungen an der Universität Hamburg wissen möchtest, informiere dich gerne auf der Website der Universität Hamburg! 

Unser O&W Tipp: Der richtige juristische Betreuer ist wichtig

Neben der Themenwahl für deine Promotion, ist es wichtig den richtigen Betreuer für deine Arbeit zu finden. Der richtige Betreuer unterstützt dich so gut wie möglich bei der Anfertigung deiner Promotion.

Wenn du dir bei deiner Themenwahl schon sicher bist, informiere dich, welcher Lehrstuhl in die Richtung deiner Themenwahl forscht. Ein juristischer Betreuer, der in die gleiche Richtung forscht, ist Fachmann auf dem Forschungsgebiet deines Themas und gibt dir bessere Ratschläge für deine Promotion.

Ist die Themenwahl für dich noch offen, sprich mit Professoren, die dich auf dem Weg deines Jurastudiums am besten begleitet haben. Vielleicht ist dir ein Professor in besonders guter Erinnerung geblieben.

Ein guter Betreuer ist das A und O auf dem Weg zu deiner erfolgreichen Promotion, wähle diesen Betreuer mit Bedacht!

Welche Zeitpunkte für eine juristische Promotion infrage kommen 

Grundsätzlich gibt es zwei Zeitpunkte, um eine juristische Promotion zu beginnen. Aufgrund dessen, dass du mindestens ein Examen bestanden haben musst, ist es nicht möglich, die Promotion vor dem ersten Staatsexamen zu beginnen. 

Eine Promotion kommt nach dem ersten Staatsexamen sowie nach dem zweiten Staatsexamen in Betracht. Für beide Zeitpunkte gibt es Vor- und Nachteile, die du für dich am Ende selbst abwägen musst. Wir nennen dir einige Vor- und Nachteile der beiden Zeitpunkte. 

Nach dem ersten Staatsexamen promovieren 

Wenn du nach dem ersten Staatsexamen promovierst, kannst du eventuelle Wartezeiten für einen Referendariatsplatz überbrücken. Wenn dich weitere Wege interessieren, wie du die Wartezeit zum Referendariat überbrücken kannst, lies doch mal unseren Karrieretipp dazu: https://www.owlaw.de/jura-karrieremagazin/50983-5-wege-die-wartezeit-zum-jura-referendariat-sinnvoll-zu-ueberbruecken/

Weiterhin kann eine Promotion gerade nach dem ersten Staatsexamen sinnvoll sein, weil dein Schwerpunkt aus dem Studium bei dir noch frisch im Gedächtnis ist, sodass du leichter ein Thema für deine Promotion finden kannst, dass dich interessiert und an dem du vertieft forschen möchtest. 

Beachte, eine Promotion nimmt einen nicht unerheblichen Teil deiner Zeit, im Schnitt ca. drei Jahre, in Anspruch. Oft ist diese Zeit nicht bis ins kleinste Detail planbar, sodass der erlernte Stoff fürs Staatsexamen in den Hintergrund gerät und möglicherweise viel von dem examensrelevanten Stoff vergessen wird. Diesen Stoff musst du dann erneut lernen, wenn es um die Vorbereitung auf das zweite Staatsexamen geht. 

Nach dem zweiten Staatsexamen promovieren 

Deine Entscheidung nach dem zweiten Staatsexamen zu promovieren, bringt dir vor allem den Vorteil, dass du dir keine Gedanken mehr über deinen Ausbildungsweg machen musst. 

Auch die finanzielle Situation kann für dich leichter sein, weil du die Möglichkeit hast, nach dem zweiten Examen auch schon als Anwalt zu arbeiten und nebenbei zu promovieren. 

Allerdings musst du dir vor Augen führen, dass es dir möglicherweise schwerer fallen wird, dich zu motivieren, wenn du schon in deinem Beruf angekommen bist und nun “zurückgehst” in die Lehre für einen nicht unerheblichen Zeitraum von ca. drei Jahren. 

Eine Jura-Promotion ist Arbeit, die sich lohnt 

Natürlich ist eine Promotion viel Arbeit und Fleiß. Sie dauert seine Zeit und du steckst sehr viel Kraft und Aufwand in sie. Durch deine Promotion wirst du allerdings von Vorteilen profitieren, die dich ganz deutlich von anderen abheben. Die Arbeit und deine Kraft werden sich lohnen, sobald du fertig bist. 

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Dieser Artikel wurde am 17. Oktober 2023 erstellt. Die fachliche Zweitprüfung hat Rechtsanwalt Dr. Tristan Wegner durchgeführt.

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  • Katharina Scharf

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  • Katharina Scharf ist Mitarbeiterin für unseren Karriereblog. Sie bloggt regelmäßig über Themen der juristischen Ausbildung, dem Studium, Examen und Referendariat. Sie kann hierzu aus erster Hand berichten, da sie sich selbst gerade in der Examensvorbereitung befindet und weiß, welche Themen zur juristischen Karriere relevant sind.